Über mich

Soweit ich mich zurückerinnern kann, wurde in meiner Familie schon immer fotografiert, Filme wurden selber entwickelt und im Heimlabor wurden Papierabzüge von Fotos gemacht. Als kleines Kind war es immer toll, mit Papa bis spät abends bei schummrigem Licht in der Dunkelkammer zu sein und zu beobachten, wie die Fotos vom Film aufs Papier kommen.

Vor mittlerweile mehr als 40 Jahren begann ich dann selber mit dem Fotografieren. Mit einer einfachen Kleinbildkamera und einem Belichtungsmesser, welche ich von meinen Eltern zum Geburtstag bekam, machte ich als Lichtfänger meine ersten Fotoerfahrungen.

Seither hat sich einiges geändert und auch in der Fotografie hat das digitale Zeitalter Einzug gehalten. Über verschiedene Kameras – von der analogen, komplett manuellen Spiegelreflexkamera, ohne Autofokus und ohne jedes sonstige Helferlein außer einem eingebauten Belichtungsmesser, bin ich über verschiedene Kameras seit vielen Jahren digital unterwegs und die Dunkelkammer bzw. das Fotolabor wurde längst durch den PC mit entsprechender Software ersetzt.

Fotografie (Photo+Graphie)

ist von der Wortbedeutung her das ‚Schreiben‘, ‚Malen‘, ‚Zeichnen‘ mit Licht. Beim Fotografieren wird also das in dem Moment vorhandene Licht „eingefangen“. Demnach ist ein Fotograf einer, der in dem Moment des Drückens des Auslösers das vorhandene Licht, ob natürliches oder künstliches Licht, in dem für uns wahrnehmbaren Farbspektrum einfängt.
In Anlehnung dieses Gedankens ist auch der Name meiner Website Capture The Light entstanden.

Entwicklung, Bearbeitung, Retusche und Manipulation

von Bildern ist ein kontroverses Thema, an dem die Meinungen sehr weit auseinander gehen. Ehrlicherweise muss man sagen, dass dieses Thema so alt ist, wie die Fotografie selbst. Bereits um das Jahr 1900 gab es Bücher und schriftlich verfasste Anleitungen zu diesem Thema.

Wo fängt es an?

Bereits bei der Wahl der Kamera (analog/digital), der Wahl des Filmes, des Objektives, der Verwendung von optischen Filtern wie z.B. Effekt-, Farb- oder Verlaufsfiltern, dem Einsatz von zusätzlichen Lichtquellen wie z.B. Blitzen und anderen, dem Benutzen von verschiedensten Reflektoren und Lichtformern, der Wahl der Brennweite, dem Einstellen der Blende oder der Belichtungszeit ist man dabei, das Licht, welches in der analogen Fotografie auf den Film und in der Digitalfotografie auf den Sensor trifft und dort gefangen wird, zu manipulieren.

Zu analogen Zeiten wurde im Fotolabor z.B. durch die Zugabe von bestimmten Chemikalien, die Crossentwicklung, dem Bemalen des Negativs, die Unter- oder Überbelichtung bereits beim Fotografieren oder später beim Transfer vom Film auf das Fotopapier und den vielen kleinen, feinen anderen Tricks, die angewandt wurden, Bildbearbeitung betrieben. Seit dem Einzug der digitalen Fotografie sind die Möglichkeiten der Bearbeitung, Retusche und Fotomanipulation um ein Vielfaches einfacher geworden und finden nun nicht mehr in der Dunkelkammer oder dem Labor, sondern an Computern und sonstigen Geräten mit verschiedensten Programmen und Apps statt. Selbst die Künstliche Intelligenz (KI) hat längst den Weg in die Fotografie und Bildbearbeitung gefunden.

Was ich als Fotograf von all diesen Möglichkeiten nutzen möchte und wie weit ich damit in der Bearbeitung jeweils gehen mag, bzw. wo für mich die persönlichen Grenzen liegen, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ich persönlich bin bestrebt, weitestgehend nichts, was ich auch bereits beim Fotografieren durch Perspektive, Lichtsetzung und Einstellungen beeinflussen und einfangen kann, nachträglich durch Bearbeiten zu entfernen oder künstlich hinzuzufügen.

Menschen & Porträt

Ich liebe es, Menschen zu fotografieren und echte, authentische, wahrhaftige, ehrliche, reale, natürliche, lebendige, schöne Porträts einzufangen. Für mich stellt die absolute Perfektion der Porträtfotografie das für den Betrachter fühl- und sehbare Einfangen der Gefühle und Emotionen des jeweiligen Momentes dar. Ich weiß, weil es mir, bei mir besonderen Menschen – Herzensmenschen – immer wieder gelingt, dass es möglich ist, bis ganz tief ins Herz und in die Seele hinein zu fotografieren und das Besondere, die Schönheit des Moments einzufangen, festzuhalten und abzubilden.

Beautyretusche

ist für mich ein sehr spezielles Thema. Ich habe sehr wohl Verständnis dafür, dass es Dinge gibt, die man nicht so gerne auf dem Foto haben möchte. Als Fotograf merkt man das erst selbst, wenn man sich mal auf die andere Seite der Kamera begibt und sich mal fotografieren lässt…

Falten, Narben und Muttermale gehören für mich zur Person und sind Zeugen vom Leben, von Erfahrungen und Reife. Sie erzählen Geschichten und stellen keinen Makel dar, weshalb sie von mir nicht wegretuschiert werden. Vieles lässt sich bereits durch die optimale Lichtwahl und Perspektive abmildern und aus dem Fokus rücken. Meine Faustregel für den Umgang mit diesen vermeintlichen Makeln ist, alles, was in vier bis sechs Wochen nicht auch von selbst verschwinden würde, wird nicht retuschiert.

Grundsätzlich ist das Porträtieren und Fotografieren von Menschen etwas sehr Sensibles und Vertrauensvolles, bei dem ich als Fotograf absolut dafür verantwortlich bin, die abgelichtete Person nicht mit meiner Kamera zu verletzen. Für mich heißt das, ich bin beim Fotografieren bedingungslos und in jeder Situation gänzlich dafür verantwortlich, die jeweilige Person nicht unvorteilhaft abzubilden, sondern sie ins richtige Licht zu rücken und durch die richtige Lichtsetzung und die perfekte Perspektive die individuelle Schönheit herauszuarbeiten, hervorzuheben und zu unterstreichen und in der Abbildung festzuhalten und ungeliebte, vermeintliche Makel zu vertuschen.

Für alles gibt es eine Ausnahme.

Es gibt Situationen in der Fotografie z.B. in Live-Situationen bei Events, Konzerten o.ä., bei denen man als Fotograf nicht der alleinige Herr über Licht und Geschehen ist, wie in einem Fotostudio, wo ich ausnahmslos jedes einzelne Parameter bis ins kleinste Detail in der Hand habe. Gerade bei Konzerten verstärkt hartes Bühnenlicht oftmals vermeintliche Makel. Speziell die Struktur der Haut wird in solchen Momenten sehr oft unvorteilhaft unrealistisch beeinflusst. Hartes Licht verstärkt oft Strukturen ungünstig und lässt schnell aus einer kleinen Pore förmlich einen Krater entstehen. Bei einer Begegnung von Angesicht zu Angesicht würde man dies so nicht wahrnehmen, weil bei realen Lichtbedingungen dies so nicht sichtbar ist. In derartigen Fällen nehme ich eine natürliche, realistische Hautretusche vor, bei der die originale Struktur der Haut erhalten bleibt.